mehr über die selbstbegegnung in einem einzel-, paar- und familiensetting

Diese Art der Selbstbegegnung findet während eines resonanzbasierten Gesprächs und/oder in einer Resonanzarbeit mit Gegenständen statt.

Selbstbegegnung in einem resonanzbasierten Gespräch

Zunächst berichten Sie von Ihrem Anliegen, Ihren Lebensumständen und bisherigen Lösungsversuchen, von Ihrer Biographie, … Ich höre zu und frage nach. Da ich nicht persönlich betroffen bin, kann ich unvoreingenommen zuhören und nachfragen. Ich kann mittels Resonanz mit Ihnen mit-fühlen, mit-spüren und mit-denken. Ähnlich einer Resonanzgeberin in einer Selbstbegegnung mit Resonanzgebern kann ich wahrnehmen, was Sie bisher nicht wahrnehmen konnten; und ich kann ausdrücken und aussprechen, was Sie bisher nicht ausdrücken und aussprechen konnten und/oder durften. Und darüber hinaus kann ich in Verbindung mit meinem theoretischen Wissen über Bindung und Trauma nun Hypothesen bezüglich Ihres Anliegens aufstellen.

Nun können Sie wiederum mir zuhören und nachfragen, mittels Resonanz mit-fühlen, mit-spüren und mit-denken, was von meinen Gedanken, Wahrnehmungen und Hypothesen für Sie stimmig ist und was nicht, und vor allem wie es für Sie stimmig ist. So können Sie zu Ihren eigenen Wahrnehmungen und Gedanken, zu Ihren eigenen Hypothesen bezüglich Ihres Anliegens finden.

Bei resonanzbasiertem Gespräch im Paar- und Familiensetting finden Sie neben Ihren Wahrnehmungen noch zusätzlich die Ihrer Kinder und Ihres Partners oder Ihrer Partnerin. Diese können ähnlich sein oder gänzlich verschieden sein. Sie können neben den Unterschieden und Gemeinsamkeiten in der Wahrnehmung und im Ausdruck auch erkennen, wo es schwierig und konflikthaft ist, und auch warum.



Selbstbegegnung in einer Resonanzarbeit mit Kissen, Stofftieren, Figuren, …

In dieser Form der Selbstbegegnung dienen Gegenstände als Resonanzgeber für Ihr Anliegen. Kissenbezüge, Stofftiere, Spielsachen oder andere Objekte repräsentieren die einzelnen Aspekte Ihres Anliegens. Das können Begriffe, Menschen, unterschiedliche Anteile, Symptome und Zustände sein. Mit diesen gehen Sie nun in Resonanz. Das bedeutet: Die Kissen, Stofftiere oder Figuren, … werden Wahrnehmungen in Ihnen auslösen – sie sprechen gewissermaßen zu Ihnen. Die daraus gewonnenen Informationen – die Gefühle, Körperempfindungen und Gedanken – ergeben zusammen eine Antwort auf Ihr Anliegen.

Zu Beginn suchen Sie sich diverse Resonanzgeber aus für die Aspekte Ihres Anliegens. Danach gibt es verschiedene Verfahrensweisen:

Sie selbst oder jemand anders geht offen oder verdeckt mit den Aspekten Ihres Anliegens in Resonanz. Offen bedeutet, dass der/die Resonanzgeber/in weiß, mit welchem Aspekt oder welcher Person Ihres Anliegens er/sie gerade in Resonanz geht. In einem verdeckten Verfahren weiß er/sie das nicht. Ich habe dieses Prinzip der Resonanzarbeit erstmals bei Martina Wittmann für mich kennen- und schätzen gelernt:

In einem einführenden Gespräch werden die wichtigen Aspekte Ihres Anliegens geklärt. Diese werden auf verschiedene Zettel geschrieben und gemischt. Sie geben die Zettel jeweils in Kissenbezüge, zu Stofftieren oder zu anderen Objekten und verteilen diese im Raum. Danach stellen Sie sich auf die einzelnen Kissen oder zu den einzelnen Objekten. Diese werden zu Ihnen „sprechen“ – das bedeutet: Sie werden verschiedene Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen wahrnehmen oder eben nicht. Diese drücken Sie mittels Wörter, Mimik und Gestik, Körperhaltungen aus. Diesen Wahrnehmungsprozess protokolliere ich. Anschließend werden die Kissen aufgedeckt und entsprechend gedeutet: Warum habe ich das Anliegen? Warum konnte ich es bisher noch nicht erreichen? Wie kann ich es lösen?
Diese verdeckte Verfahrensweise ermöglicht Ihnen einen freien und unvoreingenommenen Zugang zu unbewussten, bisher verborgenen Wissensebenen, jenseits unserer Vorstellungen und Ideen, jenseits unserer Theorien und Konzepten. Aufgrund des „verdeckten Wissens“ ist es Ihnen nahezu unmöglich, Ihr Fühlen, Spüren und Denken bewusst zu kontrollieren und zu steuern. Es ist so, wie es im Moment ist, und nicht so, wie ich oder Sie vermuteten, erwarteten oder gerne hätten…